2020 konnten wir wegen der Pandemie nicht mehr einreisen nach Argentinien, aber 2023 klappte es. Das patagonische Argentinien ist schlichtweg riesig, im Osten der Anden erstrecken sich unendliche Steppen. So ist der Bereich direkt an den Anden mit den riesigen Gletschern und den steil aufragenden Bergen mit Felsnadeln der Interessanteste.
Wir waren in El Chaltén, dem Bergsteigerparadies, und wanderten drei Tage am Fuß von Cerro Torre und Fitz Roy. Was für ein atemberaubender Anblick! Cerro Torre und Fitz Roy sind DIE Bergsteigerberge schlechthin, beide sind über 3000 Meter hoch. Vor allem der Cerro Torre mit seinen senkrechten Granitwänden und dem notorisch schlechten Wetter gehört zu den alpinen Kletter-Herausforderungen schlechthin. Wir aber hatten recht gutes Wetter und der Cerrro Torre hat sich uns ausgiebig in verschiedensten Stimmungen gezeigt. Die Wanderung führt durch wunderschöne Nothofagus-Wälder, an denen man sich kaum satt sehen kann.Fast noch atemberaubender war unsere letzte Station: Die Estancia Cristina tief in den Fjorden des türkisfarbenen Lago Argentino. Wer von dieser Landschaft nicht geflasht ist, verdient Patagonien nicht. Diese ausgesetzte Stelle, an der der Wind stetig um die Häuser pfeift, ist schon seit vielen Jahren ein sehr schönes Hotel, das man nur mit dem Boot erreichen kann. Wir haben uns umsorgen lassen und waren am zweiten Tag im Regen im Fossil Canyon. Es hätte ruhig etwas besseres Wetter sein können, aber durch den Regen kamen die vielen Farben der Felsen erst so richtig zum Leuchten. So etwas habe ich noch nie gesehen! Es war sehr schwer, sich hiervon zu lösen, zumal es zur Rückfahrt im Boot plötzlich wieder aufriss und sich traumhaftes Wetter einstellte.
Selbstverständlich waren wir auch am Perito Moreno Gletscher. Viele Stunden schauten und hörten wir zu, wie dieser schnell fließende Gletscher unter Ächzen sich voranschob und immer wieder riesige Eisbrocken abbrechen ließ. Ich habe viel gefilmt, daher hier nur ein Foto, das die Nebelstimmungen an diesem gewaltigen Gletscher zeigt.
Alle diese Ziele liegen in dem großen Nationalpark „Los Glaciares“, der im Süden direkt an den Torres del Paine Nationalpark auf der chilenischen Seite angrenzt. Was für eine Landschaft. Direkt an den Anden regnet und schneit es sehr viel, die hohen Berge lassen die Wolken aus dem Westen abregnen. Nur wenige Kilometer weiter im Osten herrscht Steppenklima und es wächst nur die übliche Strauchvegetation. El Calafate, ein Urlaubsziel für die Argentinier, ist ein nettes Städtchen direkt am Lago Argentino gelegen, ist nur dank Bewässerung so schön grün. Der türkisfarbene See ist über 100 Kilometer lang und leuchtet wie unwirklich aus der hellbraunen Landschaft heraus. Ein Gletschersee in der Steppe, wie skurril…
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