Cape Perpetua hat einen eigenen Beitrag verdient, immerhin war ich mehrere Male dort und habe immer eine andere Szenerie erlebt. Die Felsen fallen hier steil ins Meer hinab und die Straße windet sich eng um die Berge. Das Spezielle ist ein vorgelagerter Sockel von härterem Gestein, an dem sich die Wellen je nach Gezeitenstand anders brechen. Gischt liegt in der Luft.
Tag 1
Am ersten Abend hatte ich das perfekte Timing erwischt. Auflaufendes Wasser in der richtigen Höhe für Thor’s Well und nicht zu viel Wind und Wellen, so dass ich recht nah ran konnte. Thor’s Well ist ein rundes Loch in den Felsen, das unten eine Verbindung zum Meer hat. So läuft es voll und leer im Rhythmus der Wellen. Wenn die Wellen in der richtigen Höhe und im richtigen Winkel auftreffen, spuckt Thor’s Well eine Fontäne aus.
Daneben sind aber auch Felstäler, in die die Wellen krachen. Ohne passenden Schutz wird man schnell plitschnass. Nun kam endlich mal die Regenhose zum Einsatz, samt Regenjacke und Regenschutz für die Kamera und für den Rucksack. So ließen sich die regelmäßigen Duschen aushalten.
Zurück in Tillicum Beach musste ich mich erst einmal gründlich trocknen. Mein Stativ allerdings ist seither gewaltig am knirschen, obwohl ich es regelmäßig abspüle. Ich werde meine Ausrüstung wohl nach der Rückkehr gründlich reinigen und überholen müssen.
Tag 2
Den nächsten Morgen habe ich es doch tatsächlich geschafft, früh am Strand zu sein und das zauberhafte zartrosa Morgenlicht zu erleben. Unendlich viele Möwen flogen an mir vorbei Richtung Norden.
Ein wunderbarer sonniger Tag, den ich am Strand verbracht habe, lesend. Mein Urlaub vom Abenteuer – tat wirklich gut.
Abends war ich noch einmal am Cape Perpetua. Mehr Wind aber eine niedrigere Tide bedeuteten spektakuläre Wellen, aber Thor’s Well war nicht so aktiv wie am Tag zuvor.
Danach hieß es warten bis zur Dunkelheit, denn ich wollte eine Milchstraßen-Aufnahme probieren. Mal sehen, ob es der viele Nebel in der Luft zulässt. Denn ansonsten gibt es Richtung Süden erst einmal nicht so viel Licht vom Ufer her. Mit einem Wohnmobil kein Problem, ich habe einfach Abendessen gekocht in der Zeit und gemütlich gegessen. Dann war es soweit und ich bin zurück an den Aussichtspunkt. Diesmal wollte ich nicht direkt ans Wasser um einen höheren Standpunkt einzunehmen.
Es war sensationell. Die astronomische Dämmerung war noch am Horizont zu sehen, da zeigte sich die Milchstraße im Süden neben dem Berg. Es gab also noch etwas Silhouette dazu! Ab und zu kam ein Auto auf der Straße vorbei und sorgte für raffinierte Effekte mit den Scheinwerfern im Nebel.
Aber es gibt ja nicht nur die Milchstraße. Richtung Westen zeigten sich die Sterne klar und in unendlicher Vielfalt – hier zusammen mit dem letzten Licht des Tages. Die Punkte weit draußen auf dem Meer sind Schiffe.
Tag 3
Am nächsten Morgen war das Wetter trüb und grau. Ich machte mich auf den Weg weiter Richtung Süden. Cape Perpetua lag wieder auf dem Weg. Diesmal bei Flut. Eine ganz andere Szene mit anderen Geräuschen. Das Sprouting Horn, bei Ebbe still, war in voller Aktion bei jedem größeren Brecher.
Thor’s Well war fast bedeckt mit Wasser und ließ nichts ahnen davon, welches Spektakel bei niedrigerem Wasserstand hier zu sehen ist. Insofern war es gut, dass ich mir für Cape Perpetua zu viel Zeit gelassen habe. Aber mich zog es weiter Richtung Süden. Schließlich läuft die Zeit – unglaublich, wie kurz sieben Wochen sein können!
Jürgen Hackenjos meint
Hi Sylvia , coole Bilder! Und ich meine da nicht nur das Milchstraßenfoto 😉 Ich wünsche Dir eine gute Zeit.
Sylvia Knittel meint
Hi Jürgen, danke! Wie war’s in Afrika? Ich will Fotos sehen! Milchstraße in Afrika?? Morgen ist die Abenteuertour zu Ende, dann noch ein paar Tage in San Francisco, dann hat mich die Heimat wieder.
Jürgen Hackenjos meint
Der „Vollmond“ musste herhalten 😉 Ansonsten – wieder genial. Freu mich schon auf den Austausch. Komm gut zurück.
Sylvia Knittel meint
Ich freu mich auch! Bis bald, bin schon gespannt auf die Fotos.
Link meint
Liebe Sylvia,
wunderschöne Fotografien. Danke. Ich wünsche Dir, vollgepackt mit vielen
interessanten Erlebnissen und Begegnungen, eine gute und gesunde Rückkehr.
Herzliche Grüße von Horst
Sylvia Knittel meint
Lieber Horst, herzlichen Dank! Heute fliege ich zurück, der Abschied schmerzt, aber ich freue mich auf meine Familie und auf zu Hause. Alles hat eben seine zwei Seiten. Die Erlebnisse werden auf immer in meinem Gedächtnis sein…