Jetzt sitze ich hier am heißesten Tag des Jahres in San Francisco bei einem kühlen Bier und schreibe den nächsten Blogbeitrag zu unseren Tagen in Mendocino. Das Thermometer hat gerade sage und schreibe 106 Grad Fahrenheit angezeigt, was in Celsius 41 Grad entspricht. Drin sind es so eben noch erträgliche 90 (32 Grad Celsius). Die Hitze ist trocken, aber trotzdem ist es einfach nur knalleheiß! Daher waren wir heute nur im klimaanlagengekühlten Auto im klimaanlagengekühlten Shopping Center, so etwas nennt man dann Erholung… Ich habe die letzten Sachen eingekauft für meine Reise, wie Spüli und ähnliches. Denn am Donnerstag geht es dann tatsächlich los mit dem Abenteuer und es heißt Abschied nehmen von den Lieben in San Francisco!
Redwoods und Küste
Doch zurück zu Mendocino – da hat jeder sofort den Schlager von Michael Holm im Kopf:
„Auf der Straße nach San Fernando
Da stand ein Mädchen wartend in der heißen Sonne
Ich hielt an und fragte „Wohin?“
Sie sagte nimm mich bitte mit nach Mendocino….“
Wir hatten ein Haus im Wald zwischen Redwoods und Kiefern, Tsugas und riesigen Rhododendronbüschen. Entlang der Küste und auf den Hängen der Coastal Range im nördlichen Kalifornien gibt es riesige Wälder mit Redwoods. Wie mächtige Säulen stehen sie entlang der Straßen. Wo es keine Wege gibt, ist das Unterholz sehr dicht. Im feuchten Schatten wachsen Farne. Wenn der Nebel durch die Bäume zieht, tropft das Wasser von den Zweigen auf den Boden. Der Duft in der Luft ist schlichtweg phänomenal!
Wo der Wald aufhört, beginnt die Küste, meist steil und unzugänglich, dazwischen immer wieder eingestreute Sandstrände. Kleine Flüsse münden dort ins Meer, die sich tiefe, feuchte Canyons gegraben haben. Deren Hänge sind dicht bewachsen mit Farnen. Über die verschiedenen geologischen Stufen rauschen Wasserfälle – im Sommer eher zarte Schleier.
Die Geologie ist interessant, es gibt verschiedene Stufen, auf den Plateaus wachsen vorne die riesigen Redwoods sowie große Kiefern, dahinter werden die Bäume immer kleiner, da die Plateaus nährstoffarm sind durch eine darunter liegende eisenhaltige Schicht. Viel besser erklären kann das jedoch die Broschüre der Jughandle Reserve, auf die ich hier verlinke.
Wenn die Sonne scheint, dann leuchtet die Küste in tropischem Türkis. Der Sand ist sehr hell, oft auch ganz weiß. Dann ist richtig Sommerurlaubswetter!
Das Wetter kann sich von jetzt auf nachher ändern und plötzlich ziehen dichte Nebelschwaden auf. Die Farben ändern sich völlig. Im Titelbild ist der Leuchtturm von Point Cabrillo zu sehen, zu dem wir am Abend zur Dämmerung gefahren sind, der natürlich besonders gut im Nebel wirkt. Hier ein Bild, als es schon fast dunkel war.
Ich habe auch mit Schwarz-Weiß experimentiert. Gerade bei den extremen Kontrasten im Sonnenlicht wirkt das besonders gut. Hier die ausdrucksstarke Holzbrücke über den Pudding Creek, wo wir am Strand waren.
Mendocino
Mendocino selbst ist überraschend klein und dörflich. Mit den Holzhäusern wirkt es fast wie ein britisches Seebad. Natürlich blühen überall die Amaryllis und ornamentale Gräser und die trockenen Blütenstände der Echium setzen Akzente. Im Vordergrund übrigens hier die im letzten Beitrag benannte Salvia leucantha.
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