Was blüht noch um diese Jahreszeit – die Galanthus (Schneeglöckchen)! Um die zarten weißen Blümchen hat sich in den letzten Jahren ein wahrer Hype entwickelt. Natürlich hatte dieser in England seinen Ursprung – dort gibt es Snowdrop-Festivals en masse. Aber auch auf dem europäischen Festland finden die Zwiebelgewächse immer mehr Freunde. Und so war der dritte Schwerpunkt unserer Reise den Galanthus gewidmet. Das war für mich als bekennenden Zwiebelpflanzen-Fan natürlich ein wirklicher Höhepunkt.
Seit vielen Jahren bin ich den Blumenzwiebeln verfallen. Die Galanthus habe ich erstaunlich spät entdeckt, erst über engagierte Facebookfreunde in meiner Zwiebelgruppe habe ich Geschmack daran gefunden. Nun bin ich auch in der Galanthusgruppe und kenne mittlerweile viele Sorten. Die Kleinen sind einfach zu süß und so mutig bei Kälte und Eis schon draußen – eben dann, wenn es nicht viel anderes gibt. (Ja, ich werde auch mal über Cyclamen schreiben ;-))
Alpenpflanzen und Schneeglöckchen
In der Nähe von Brügge befindet sich die Gärtnerei von Cathy Portier. Sie ist auf Alpenpflanzen spezialisiert, aber die Gärtnerei züchtet auch Schneeglöckchen und verkauft diese in der Gärtnerei und über das Netz. Wir hatten großes Glück und duften die Kinderstube in der perfekten Blütezeit sehen, und noch größeres Glück, dass dies in der Abendsonne geschah.
Entlang des Zauns um die Gärtnerei stehen Bäume. Unter diesen Bäumen ergoß sich eine weiße Flut von zarten Glöckchen in allen Formen, die in der schräg stehenden Sonne leuchteten. Eine kleine Führung wurde uns auch zuteil. In der Gärtnerei arbeitet man konsequent mit Effektiven Mikroorganismen, zudem werden die Zwiebeln erst geteilt, wenn der Tuff groß genug ist. Den Glöckchen im Garten war es anzusehen, dass sie sich hier sehr wohl fühlten.
Galanthus-Sammlerin seit vielen Jahren
Unsere letzte Station war der Garten von Brigitte Tonneau in der Nähe von Namur. Sie sammelt seit vielen Jahren Galanthus und hat schon zu einer Zeit Zwiebeln aus England mitgebracht, als hier von einem Hype noch nichts zu spüren war. Mittlerweile hat sie 200 Sorten in ihrem Garten. Diese Vielfalt haben wir staunend bewundert – auch wenn dies bei Schneeglöckchen eher einer gymnastischen Übung gleicht. In die Knie bis zum Boden und wieder nach oben. Zum Fotografieren seeehr sportlich, zumal es mit der großen Kamera keine Chance gibt, den Blüten unter das Röckchen zu schauen. Und Anfassen mit dem typischen Schneeglöckengriff gibt es bei Brigitte nicht, getreu dem Taucherspruch: Only looking, no touching! Spezialisten haben für diesen Zweck ein kleines Kosmetikspiegelchen dabei.
Erstaunlich war doch, wie unterschiedlich Blüte und Wachstum ausfallen. Bei Cathy Portier in Meernähe ist es deutlich wärmer, die Schneeglöckchen waren schon weiter wie weiter weg vom Meer bei Brigitte. Die Gastfreundschaft war überwältigend, wir wurden umfangreich bewirtet, außerdem waren Freunde von Brigitte anwesend, mit denen wir ins Gespräch kamen – eine sehr nette Begegnung und ein gelungener Abschluss der Reise.
Die anderen beiden Blogbeiträge zur Reise findest Du hier: Hamamelis und Helleborus.
Barbara Ehlert meint
Hallo Sylvia, jetzt wo ich deine tollen Blogbeiträge und Bilder sehe, tut es mir leid dass ich mich nicht für die Reise angemeldet hatte. Das muss ja wirklich toll gewesen sein!
Sylvia Knittel meint
Liebe Barbara, herzlichen Dank! Aber da wir irgendwie alle auf den Geschmack gekommen sind, war es sicherlich nicht die letzte Reise zu dieser Jahreszeit!
Hildegard Weyand meint
Zauberhafte Fotos und auch Motive liebe Sylvia….. da wäre Frau auch gerne dabei gewesen.. 😉 😉 😉 😉
Birgit Fellecke meint
danke für deine schönen Berichte, Silvia.
Nächstes Jahr plane ich mal neben der Helleborustour auch eine kleine Schneeglöckchenreise 🙂
Sylvia Knittel meint
Danke Dir! Ich fand gerade die Mischung toll!
Birgit Fellecke meint
danke dir! Ich finde auch gemischt toll, hatte auch einige Schneeglöckchenfans informiert, die aber lieber galanthophil bleiben wollten.
Jutta Heußlein meint
Liebe Silvia, liebe Birgit,
ich war (natürlich) in erster Linie wegen der Helleboren nach Belgien mitgefahren – und um Gleichgesinnte kennen zu lernen. Aber nicht nur in dieser Hinsicht war die bestens organisierte Reise ein Volltreffer – so langsam beginne auch ich die Schneeglöckchen-Sammler zu verstehen. Z.B. „South Hayes“ – ein Träumchen…