Der Hochsommer ist besonders schön im Garten des Vitra Campus in Weil am Rhein, weil hier einige der Signature Plants von Piet Oudolf in Blüte sind und Sporobulus heterolepis die Matrixbepflanzung ins Schweben bringt. Wir wollen gemeinsam die Stunden mit dem besten Licht ausnutzen – also das Abend- und das Morgenlicht. Da diese Zeiten im Hochsommer durch einen langen (und meist heißen) Tag getrennt sind, werden wir es anders machen als sonst: Wir starten am späten Nachmittag mit einem frühen Abendessen im Café. Unsere Kameras packen wir am nächsten Morgen um 10 Uhr ein, danach frühstücken wir gemütlich im Café. So umgehen wir elegant die Wartezeit während des flachen Lichts tagsüber und die heißesten Temperaturen.
In dem Workshop steht die fotografische Umsetzung einer Struktur im Mittelpunkt. Es geht um einen spannenden Bildaufbau und das Erzeugen von räumlicher Tiefe, wir arbeiten auch daran, Probleme mit Perspektive und Hintergrundgestaltung zu lösen. Dafür benötigst Du vor allem ein Teleobjektiv. Wenn Du eines hast, nimm auch das Makroobjektiv mit, dieses ist meist lichtstark, so dass Du schön die Hintergrüne weich zaubern kannst. Es lohnt sich, auch das Standardzoom mitzunehmen (24-120mm oder Ähnliches). Ein Weitwinkelobjektiv ist nicht notwendig. In jedem Fall nimm das Stativ mit, wir werden auch in der blauen Stunde mit längeren Belichtungszeiten arbeiten.
Wie der Workshop verläuft
Um 16:00 treffen wir uns auf dem Vitra Campus. Zunächst schauen wir uns die Pflanzung von oben an. Danach werden wir im Café ein frühes Abendessen einnehmen und das weitere Vorgehen samt technischen Details besprechen.
Spätestens um 18:00 gehen wir in die Pflanzung. Auch hier schauen wir zuerst nach Motiven und starten dann mit Fotografieren. Wir haben Zeit, denn die Sonne geht erst um 21:20 unter. Bis ca 22:00 fotografieren wir bis in die Blaue Stunde hinein.
Dann geht es in die Unterkünfte, die ihr bitte selbst bucht. Ich gebe Euch in der Bestätigung Tipps für Unterkünfte.
Am nächsten Morgen treffen wir uns gegen 6 Uhr an der Pflanzung – abhängig von der Wetterlage. Denn die Sonne geht hinter einem Hügel auf, so dass wir den Sonnenuntergang selbst nicht sehen können. Falls sich ein Sonnenaufgang mit brennendem Himmel ankündigt, biete ich allen Freiwilligen an, schon vor Sonnenaufgang gegen 5:30 zu starten. Der Schatten des Gebäudes ergibt einen wunderbares blaues Morgenlicht. Gegen 7 Uhr kommt die Sonne über den Hügel und ziemlich schnell wird dann das Licht flach. Wir werden erarbeiten, wie wir mit einem solchen Licht umgehen.
Um 10:00 packen wir die Kameras ein und beschließen den Workshop mit einem gemütlichen Frühstück. Aktuell versuche ich, noch eine Architekturführung im Anschluss zu organisieren. Wenn es klar ist, dann frage ich ab, wer von Euch daran teilnehmen möchte.
Beschreibung und Preis
- Workshoptermin: 19.-20. August 2025
- Dauer des Workshops: 16:00 – 10:00 (danach Frühstück)
- Ort: Vitra Campus, Weil am Rhein
- Website mit Anfahrtbeschreibung: https://www.vitra.com/de-de/campus/visit
- Anreise, Mahlzeiten und Übernachtung auf eigene Kosten
- Maximal 8 Teilnehmer:innen (Kurs findet statt ab 6 Teilnehmer:innen)
Pris: 199 Euro (incl. MwSt.)
Hinweis: Es wird nicht die klassischen Bilder mit dem Haus im Hintergrund geben können, da das VitraHaus wahrscheinlich wegen Renovierungsarbeiten noch eingerüstet ist. Ich hoffe, wir können trotzdem von dem Balkon aus die Pflanzung überblicken können für unseren ersten Analyseschritt. Die andere Richtung ist sowieso mindestens genauso interessant.
Anmeldung für den Workshop
Du willst dabei sein? Das freut mich! Anmeldung oder Rückfragen bitte per Mail an .
Über Vitra und die Pflanzung von Piet Oudolf
Vitra ist weltweit bekannt für perfekt gestaltete Möbel von großen Designern. Der Unternehmenssitz in Weil am Rhein ist seit vielen Jahren zudem Mekka für Fans außergewöhnlicher Architektur. Auf dem Gelände finden sich Gebäude von Frank Gehry, Zaha Hadid, Herzog & De Meuron und anderen bekannten Architekten. Seit 2020 ist der Vitra Campus um eine Attraktion reicher: Ein großzügiger Garten, gestaltet von Piet Oudolf, dem wohl bekanntesten Gartenarchitekten unserer Zeit. Der Niederländer plant und realisiert Gärten auf der ganzen Welt. Bekannt wurde er mit seinem außergewöhnlichen großzügigen Stil, der mit den Pflanzen die Idee einer lebendigen Landschaft transportiert – klar gestaltet und doch hochsinnlich im Ausdruck. Nach Hoch- und Tiefphasen wurde eine gute Pflege der Anlage etabliert, die dem Gartenkunstwerk gerecht wird, das Piet Oudolf geschaffen hat.
Spannend ist die Topographie der Pflanzung. Außen wachsen die hohen Riesen und die Stauden sind in üppigen und farbenkräftigen Blöcken angeordnet. Im mittleren Bereich dominiert eine Matrixbepflanzug. Massen von Sporobolus heterolepis bilden ab Sommer eine wiesenartige Fläche, in die verschiedene Stauden eingestreut sind. Die Farben hier sind eher gedeckt und ruhig. Stauden und Gräser, die eingesetzt werden, bestechen durch ihre starke Struktur auch nach der Blüte. So finden sich auf dem ganzen Gelände immer gleichzeitig lebendige Üppigkeit und Vergängnis.
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