Ganz im Nordwesten von Skye liegt Dunvegan und das Dunvegan Castle, Heimat des MacLeod-Clans. So ausgesetzt dem Wetter, dass man meinen möchte, hier wüchse nicht viel außer Moos, Flechten und Gestrüpp. Weit gefehlt. Dunvegan kann zwar nicht nicht mit mediterraner Hitze aufwarten, dafür aber mit einem feuchten und ausgeglichenen Klima in relativem Schutz eines tief ins Land reichenden Lochs und vorgelagerten Inseln.
Besondere Gehölze in Dunvegan
Rund um das Dunvegan Castle, aber auch in dem großen Schlosspark gibt es einen wahren Zauberwald mit Bäumen voller Flechten, mit schiefen und gewundenen Ästen, aber auch einigen hochgeschossenen Nadelgehölzen. Nur an derart geschützten Stellen der Insel wachsen wilde Wälder. Tannen hingegen werden gezielt in Nutzwäldern angelegt an verschiedenen Stellen der Insel. Der Waldgarten besteht aus zwei Teilen, den zweiten haben wir ausgelassen, da der Regen nicht mehr aufhören wollte.
Die allgegenwärtige Eberesche (Sorbus), den rowan tree, gibt es in Dunvegan nicht nur mit den roten Beeren, sondern auch in allen Schattierungen von weiß über gelb bis rot.
Auch Magnolien gedeihen an geschützten Stellen, so wie diese wundervolle Magnolia wilsonii, die umgeben von Bäumen mitten im Wald stand.
Eine völlige Überraschung war die etwa 7 Meter hohe Eucryphia in voller Blüte. Die weißen Blüten mit den vier Petalen und den püscheligen Staubgefäßen sehen von Ferne aus wie Rosen. Eine zauberhafte Erscheinung!
Schutz für den Staudengarten
Wer hier einen klassischen Staudengarten anlegen will oder gar Rosen zur Blüte bringen will, braucht einen Schutz in Form eines ummauerten Gartens. Selbst das geht nur in windgeschützten Bereichen von Skye – unsere Gastgeber in Ullinish meinten, dass Gärtnern in ihrer sehr ausgesetzten Ecke der Insel gar nicht geht, weil alles von den Stürmen weggeblasen wird. Der „Walled Garden“ in Dunvegan hingegen ist zum Westen hin zusätzlich mit Bäumen geschützt und behütet wundervolle Staudenkombinationen, aber auch formale Bereiche mit Rosenpavillion und Teichbecken sowie ein Gewächshaus.
Die Gestaltung mit Fuchsien ist ja bei uns nicht so häufig, zumal viele Arten nicht winterhart sind. Hier sind sie überall Bestandteil der Staudenbeete, vor allem die buschig wachsenden magellanica-Arten mit ihren schlanken Blüten. Ebenso gedeihen prächig Penstemon-, Salvia- und Lobelien-Arten, in verschiedenen Farben von zarten bis kräftigen pink, rosa und roten Tönen. Allerdings weiß ich nicht, ob diese tatsächlich alle den Winter überleben. Aber es könnte so sein, immerhin besteht die Hecke vor der Ullinish Lodge aus Fuchsien, die sogar dem strengen Wind standhalten.
Im Gewächshaus gedeihen Pelargonien, Passiflora und weitere zauberhafte Raritäten. Es gab uns auch Schutz, als einer der unvermeidlichen Regenschauer herunterprasselte.Leuchtende Farben im Herbst
Schottland ist ein Crocosmia-Paradies, hier auf Skye gedeihen die Dinger praktisch als Hecken überall rund um Häuser und an Böschungen. Und auch jetzt Ende September, leuchten die orangefarbenen Blüten. Im Garten von Dunvegan wachsen verschiedene Sorten, von gelb bis dunkelrot mit verschiedenen Blühzeiten. Sehr gut gedeihen auch Kniphofia, hier standen verschiedene Sorten noch in Blüte, u.a. Kniphofia uvaria mit ihren leuchtorangen Kerzen.
Auf dem moorigen Boden im etwas wilder gestalteten Water Garden mit Bächen und Wasserfällen gedeihen ausgezeichnet Heidearten, Hydrangea, Tricyrtis und Aconitum, aber auch vieles andere. Rodgersia und Gunnera wachsen zu wahren Giganten heran.
Sabine Pecoraro-Schneider meint
Erstaunlich, was hier alles wächst, Sylvia – damit hätte ich nie gerechnet!!
Sylvia Knittel meint
Das fand ich auch überraschend, Sabine. Das Klima ist insgesamt eher mild durch den Golfstrom. Im Sommer oder Frühling ist der Garten sicher aus sehenswert – ich fahre bestimmt nochmal hin!
in Facebook: Beate Schön meint
Wundervolle Bilder – in den prächtigen Herbstfarben – einfach hinreißend. Herzlichen Dank für den wirklich informativen Bericht.