Wisteria, auch Blauregen oder Glyzinien genannt sind wilde Gehölze. Sie wachsen schnell und stark. Die Triebe werden bis zu 30 Meter lang und verholzen zügig. Die Stämme sind so stark, dass sie locker Verankerungen aus der Wand reißen oder Stützen zu Holzbruch zerdrücken. Einmal im Jahr blühen sie April/Mail in prächtigen langen Rispen in blau oder weiß. Der Duft ist sehr stark. Oft gibt es eine schwächere Nachblüte. Die Samenkapseln sind sehr lang und etwas gepelzt und sie hängen an langen Stielen. Das sieht den ganzen Winter über interessant aus.
Sie lassen sich mit viel Arbeit disziplinieren. Das bedeutet, sie regelmäßig kräftig zu schneiden. Wer dies gezielt macht, kann Wisterien zu einem hübschen Gehölz in fast beliebigen Formen ziehen. Denn sie haben eine fast unbegrenzte Energie, wieder auszuschlagen und werden viele Jahre alt. In Japan gibt es uralte Wisterien mit sehr charaktervollen Stämmen und Stammformen.
Der japanische Blauregen, Wisteria floribunda, hat sehr lange Blütenrispen, die nahezu bis zu einem Meter lang werden können. Häufiger hier zu finden ist der chinesische Blauregen, Wisteria sinensis. Er hat kürzere Blütentriebe, dafür aber größere und dichter stehende Einzelblüten. Die Blätter treiben zur Blütezeit aus, aber sie entwickeln sich erst nach der Blüte so richtig und bilden ein dichtes Laubdach.
Der Laubengang aus Wisteria
Im Hermannshof in Weinheim sind beide Arten kombiniert zu einem wundervollen Laubengang. Dieser wurde 1924 angelegt, also vor fast 100 Jahren. Im Frühjahr gehört der pudrig blau blühende Laubengang zu den spektakulärsten Ecken im Hermannshof. Die Blütezeit liegt nach der Hauptblüte der Tulpen. Aber in diesem Frühjahr ist so einiges durcheinander geraten, so dass die Blütezeit schon Ende April begann, als die Tulpen noch in voller Blüte standen. Dabei sind die sinensis bereits voll erblüht, während die floribunda erst am Aufblühen sind.
Die Austriebe der Blüten sind sehr kälteempfindlich. So haben die tiefen Temperaturen im April in diesem Jahr sind die Wisterienblüten in vielen Gärten komplett erfrieren lassen. Glücklicherweise hat der Frost den Hermannshof ziemlich verschont und nur einige wenige Blüten sind oben etwas beschädigt. Die Hasenglöckchen am Fuß der Mauer bilden eine schöne farbliche Ergänzung, sie waren in diesem Jahr allerdings Ende April noch nicht aufgeblüht.
Marie Christine Wyrsch meint
Fabelhaft Dein Artikel liebe Slvia. Und erst die Fotos! Wir waren gerade am 1.Mai im Hermannshof. Darum kommt Dein Artikel wie gerufen .Danke dafür.
Sylvia Knittel meint
Danke, liebe Christine, ich habs gesehen, dass Ihr auch da wart – da waren die Wisteria schon einen Tick weiter… Ist immer wieder ein Traum!
Ilona Ulrich meint
Wunder- wunderschön sind diese Blauregen, da muß man schon genau überlegen, wo man diese wüchsigen Pflanzen hinsetzt.
Grüße von Ilona
Verena meint
Nach einem Tipp bin ich bei diesem Post gelandet, da auch mein großer Blauregen schon das 2. Jahr hintereinander erfroren ist. Und ein im Vorjahr neu gesetztes kleines Exemplar sieht aus als ob es stehende Blüten hätte?!? Gibt es so etwas? Bei meiner Suche im Internet bin ich nur auf die bekannten Rispenblüten gestoßen.
Liebe Grüße
Verena
Sylvia Knittel meint
Die Wisteria-Blüten sind sehr empfindlich, und wenn es bei dir öfters Spätfröste gibt, dann kannst du sie nur an sehr geschützten Stellen pflanzen. Ich kenne nur die Klassiker mit den hängenden Blüten. Gerade habe ich deinem Blog das Foto gesehen, das mich etwas verwirrt hat. Denn Wisterien blühen am zweijährigen Holz, die Blütenrispen kommen direkt aus dem Ast, das hier sieht aber aus wie ein frischer Trieb.
Verena meint
Hallo ?. Danke für die Antwort. Ich bin eben auch verwirrt. Ich denke ich habe mal wieder etwas falsch Etikettiertes gekauft. Wäre ja nicht das erste Mal ?. Mal sehen ob wir sie Blüte sehen, denn wir sind erst wieder in 2 Wochen um Garten. Ich werde auf alle Fälle berichten.
LG Verena