Obstblüte und Schnee: ein echter April-Scherz. Den einen Tag 25 Grad, dann Schnee und am Tag darauf wieder 20 Grad. Erst rieselten die Kirschblütenblätter, dann die Schneeflocken. Sehr abwechslungsreich, was das Wetter so gestaltete, und spannende Möglichkeiten für die Fotografie.
Schneewetter
Ende April war ich mit Sandra verabredet, wir wollten zusammen mit unseren Drohnen fotografieren gehen. Das Wetter war sehr schlecht vorhergesagt, aber das hielt uns nicht ab. Denn wenn man nichts probiert, kann man auch nichts lernen. Zuerst fuhren wir den Schwarzwald an, nur um dort in Wolken und Schnee zu stecken. Unsere ersten Flugversuche mussten wir abbrechen, denn die Propeller der Drohnen vereisten. Dafür probierten wir, die auf dem Bergrücken allgegenwärtigen Birken in Szene zu setzen.
An mehr war nicht zu denken, es schneite immer dichter und so genossen wir den Abend und einen gemütlichen Morgen in Sandras Camper. Noch einmal versuchten wir, zu fliegen, aber auch hierfür war der Nebel zu dicht. Wenigstens regnete es nicht wie im Rest des Landes.
Dann aber beschlossen wir, in Richtung Schwäbische Alb aufzubrechen, dort sollte es etwas aufreißen. So war es dann auch. Wir fuhren zu einem der Inselberge auf der Albhochfläche. Solche Inselberge findet man einige auf der Schwäbischen Alb. Sie sind aus härterem Gestein und haben der Verwitterung standgehalten, die runden um den Berg angelegten Ackerflächen sehen sehr originell aus von oben. Hier lag noch etwas Schnee.
Die dunklen Stellen direkt an den Bäumen sehen aus wie Schatten, aber das Licht kam von der ganz anderen Seite. Das irritierte mich zunächst. Aber an diesen Stellen lag einfach kein Schnee, weil es beim Schneien aus Westen gewindet hatte.
Eine Stunde später war von dem Schnee nichts mehr übrig. Und eine weitere Stunde später, die wir mit einem gemütlichen Mittagessen verbracht haben, zeigte sich ein bisschen blauer Himmel.
Apfel- und Birnenblüte
Einen Tag später war es schon wieder 20 Grad warm, der Spuk vorbei. Und ich fuhr auf die Mainau – die Fotos davon konntet Ihr in meinem letzten Blogbeitrag sehen. Das gute Wetter hielt bis über die Ostertage, welch ein Genuss! Das bedeutete aber auch, dass die Äpfel und Birnen schon in voller Blüte standen. Also fuhr ich am Sonntag früh los, um den Sonnenaufgang in einer Streuobstwiese einzufangen. Auf dem Weg noch im Dunkeln zeigte sich im Südwesen über dem Albtrauf überraschenderweise eine Wolkenfront am sonst ganz blauen Himmel. Das würde einen farbigen Himmel zum Sonnenaufgang bringen! Und so war es dann auch. Die wie mit dem Lineal gezogene Front erstrahlte in leuchtenden Rot- und Orangetönen, davor der Schleier der Obstblüte..
Der fast noch volle Mond stand genau auf der Kante der roten Wolke.
Dann kam die Sonne über den Horizont und die weißen Blüten begannen zu leuchten zusammen mit dem zarten Grün der frisch ausgetriebenen Blätter und dem satten Grün der Wiese. Der Raureif hatte sich in glitzernde Tautropfen verwandelt.
Zeit, etwas fliegen zu gehen, deshalb war ich ja auch hierher gefahren! In dem gelben schrägen Morgenlicht, das sich in der Luftfeuchtigkeit fing, ergaben sich tolle Formen und Schattenmuster. Den Hintergrund bildet der Albtrauf.
Auch direkt von oben entfaltete die Obstblüte ihren Charme, interessant ist die Form der Wiese mit den runden Rillen, die sich im schrägen Licht deutlich als Schatten abhoben.
Obstblüte von oben
Friederike Koch meint
Wunderschöne Bilder, auch rein technisch toll getroffen. Es war mir eine Freude, sie heute morgen beim erste Kaffee anzuschauen und den Text dazu zu lesen. Herzlichen Dank, sowas tut gut !
Sylvia Knittel meint
Vielen Dank, es freut mich, dass die Bilder Dich ansprechen und dir den Start in den Tag versüßen…
Ulrike Koska meint
Einfach toll anzuschauen, liebe Silvia. Deine Bilder sind ein Knaller!!????????
Sylvia Knittel meint
Danke liebe Ulrike <3