Am Sonntag Abend nach unserer Traumtour nach Benmore fanden wir, dass der Titel Scottish Reflections gut zu einem Blogtext passen würde, ja sogar für ein ganzes Buch. Lorna brachte ihn zuerst ins Spiel. Aber er passt nicht nur wegen der optischen Spiegelungen, sondern auch wegen dem, was mit mir passiert, wenn ich in Schottland bin. Ich bin noch nicht darauf gekommen, warum mich Schottland so bewegt und sehr emotional macht, wahrscheinlich muss ich es einfach als Teil von mir akzeptieren.
Am ersten Abend war ich erst um 23 Uhr am Flughafen in meinen Mietwagen gestiegen. Es war stockfinster, Linksverkehr, eine Strecke, die ich nicht kannte und das Auto hatte Gangschaltung. Genug, um mein Gehirn richtig auf Touren zu bringen, so dass ich froh war, nach einer Stunde bei Lorna angekommen zu sein. Da war keine Zeit für Emotionen.
Aber gleich am ersten Morgen haute mich der Anblick des Wassers, der Bäume und Berge einfach um und mir wurde ganz warm ums Herz. Schottland ist einfach schön und die Landschaft berührt mich. Umso schöner, dass sie sich für mich in den paar Tagen so richtig in Schale warf.
Am Sonntag Nachmittag auf dem Rückweg von Benmore lag das Loch Eck spiegelglatt da, so dass Lorna und ich in einen richtigen Fotorausch verfielen. Das stille Loch mit einer sensationellen Spätnachmittagsstimmung und der schräg stehenden Sonne, die zwischen den Bergen hindurch schien, wirkte erst durch den Schnee so richtig. Ich konnte es kaum fassen, was ich sah. Auch das Titelbild und das Bild unten ist an diesem Nachmittag entstanden, letzteres gehört sicherlich zu meinen besten Fotos des Jahres 2018.
Auch der kommende Tag bot überraschenderweise Spiegelungen, auch wenn er bisweilen sehr grau war. Er startete mit einem unglaublichen Sonnenaufgang. Noch in der Morgendämmerung begannen die Farben zu leuchten. Die ganze Szenerie war in ein tintendunkles Lila getaucht, das sich von den Wolken im Himmel in den Pools am Strand spiegelte. Der Sonnenaufgang selbst war dann unspektakulär. Da saßen wir schon wieder im Warmen beim Frühstück.
Es wurde immer mehr grau in grau, tief hängende Wolken waberten um die Berge. Wir brachen trotzdem auf – und schon am Loch Long hielten wir wieder an. Das Ardgartan Hotel spiegelte sich samt der verschneiten Berge im Loch. In Schottland ist das Wetter egal, scottish reflections gibt es immer.
Selbst am Kilchurn Castle ließ der Wind etwas nach und die Ruine spiegelte sich im Loch Awe. Und in einem stillen Seitenarm des Orchy River spiegelten sich die dicht über das Ufer wachsenden Bäume. Aber Reflections kann ich eben nie genug bekommen!
Normalerweise gibt es von mir nicht viele Fotos in Action. Aber am Loch Eck hat Lorna mich beim Fotografieren fotografiert, samt original Sylvia scottish reflections, das Bild will ich Euch nicht vorenthalten!
Schreibe einen Kommentar