Warum wundert es mich nur, dass es im Februar schneit und Schmuddelwetter ist? Ist doch eigentlich normal. Aber ein paar schöne Vorfrühlingstage könnte ich schon vertragen. Seit gefühlten Ewigkeiten zieht es mich nicht mehr zum Fotografieren raus. Die Welt ist grau in grau – einfach nicht so meins.
Nur im Garten lassen sich die frühen Zwiebelblüher nicht beirren und schieben stetig Blüten und Blatt. Wahrhaft tapfere Schneiderlein! Sie zaubern selbst in geschlossenem Zustand Farbe in die Welt. Da lohnt es sich, im Schneetreiben mit der Kamera auf dem Boden herumzukriechen.
Zwiebeliris wie die Iris reticulata „Gordon“ auf dem Titelbild bleiben offen, wenn sie einmal aufgeblüht sind. Krokusse hingegen warten auf Sonne. Sie bleiben so lange geschlossen oder gehen wieder zu, wenn ihnen das Wetter nicht passt. Der Crocus tommasianus oder Elfenkrokus ist gut an seinen weißen Stängeln zu erkennen. Seinen rosafarbenen Bruder hatte ich ja bereits vorgestellt. Was der Name eher nicht vermuten lässt: Der Elfenkrokus ist sehr robust und vermehrt sich leicht. Wo es ihm gefällt, bildet er ganze Wiesen. Seine Heimat ist Dalmatien, also der westliche Balkan. Bei der Anlage unseres Vorgartens vergangenen Winter habe ich eine Handvoll vergessener Zwiebeln aus dem Gestrüpp gezogen und zwischen die Gräser gesetzt. Die Sommerruhe unter den großen Schöpfen des Pennisetum hat den Elfen sichtlich gefallen und so werden es sicherlich im nächsten Jahr deutlich mehr sein.
Der leuchtend gelborange Crocus ancyrensis ist eine Wildart mit kleinen Blüten, vielleicht 5-7 cm hoch. Er kommt wie viele Krokus- und Tulpenarten aus der Türkei, genauer gesagt aus der Gegend um Ankara. Dort wächst er auf über 1000 Metern Höhe. Ich habe ihn an einen eher trockenen und warmen Platz gesetzt und hoffe, dass er sich gut etabliert. Aus jeder Zwiebel kommen zwei oder drei Blüten, schon jetzt ein toller Farbklecks. Wirklich fleißig, der Kleine! Fehlt nur noch die Sonne, aber da sind wir ja einer Meinung, die Krokusse und ich.
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