Bäume sind besondere Fotoobjekte. Sie haben ihren eigenen Charakter, der sich nicht immer sofort erschließt. Umso schöner ist die Herausforderung, sie aussagekräftig ins Bild zu bekommen. Für ein Fotoprojekt meines Arbeitgebers habe ich sieben verschiedene Bäume zwischen Schwarzwald und Hainich fotografiert. Sie zieren die Titelseiten der Geschäftsberichte der SV SparkassenVersicherung.
Zu dem Fotoprojekt ist auch ein Artikel im SV Magazin erschienen. Da dieses Magazin ein echtes Herzensprojekt von mir ist, hat es mich besonders gefreut, als meine Mitarbeiterin mit dem Vorschlag auf mich zukam. Dort findet ihr auch einen kleinen Film dazu.
Schön über das ganze Jahr
Ich habe viel recherchiert im Vorfeld und einige Motive mehr fotografiert, um eine Auswahl zu haben. Es ist kaum zu glauben, was es an fantastischen Bäumen in Deutschland gibt und wie viele Geschichten darin stecken. Seither laufe ich mit einem ganz anderen Blick durch die Welt und stelle immer wieder erstaunt fest, welche Vielfalt bei uns wächst. Bei uns in der Nähe, in Hildrizhausen, steht die 400 Jahre alte Obere Linde. Sie steht frei auf dem Feld und breitet ihre mächtigen Äste aus. Auf einen der Titel hat sie es nicht geschafft, dafür zeige ich das Prachtexemplar hier.
Faszinierend ist der Wechsel, den die meisten Bäume im Verlauf der Jahreszeiten durchmachen. Von zartem Hellgrün, grüner Blattmasse über gelbe Fackel bis hin zu den winterlich kahlen Ästen – jedesmal ist es ein neues Fest. Gerade die Winterstruktur ist besonders, denn die Äste zeigen den Charakter des Baumes, den man im Sommer nur von unten erahnen kann. So ist auf dem Titel dieses Blogbeitrags die Sulzeiche an einem kalten und sonnigen Wintertag. Wie sie im Sommer aussieht, zeigt das Titelbild des SV Kompakt. Von schnurgeraden bis zu interessant verknoteten Ästen bis hin zu außergewöhnlichen Wuchsformen gibt es alles. Es gibt Riesen und Zwerge – ich habe in Japan eine Bonsai-Ausstellung gesehen und in Kalifornien die Sequoia-Giganten. Dazu die Rinde in Farben, Formen und Texturen und natürlich die Blüten.
Ich kann mich nicht satt sehen. Ein ganz banales Beispiel: Wenn man in Stuttgart am Killesberg abbiegt Richtung Pragsattel, steht an der Straße eine Reihe von Blumeneschen (Fraxinus ornus). Völlig unspektakulär. Blumeneschen sind kleine Bäume, die absolut stadtklima-hart sind und, da sie Wärme lieben, im Süden Deutschlands häufiger zu finden sind. Aber sie haben einen schönen Wuchs und sie blühen überraschend spektakulär in einer cremefarbenen Wolke. Ich habe sie nie fotografiert, aber freue mich jeden Tag an ihnen, wenn ich vorbei fahre.
Ramgad vom Schönbuchrand meint
Ich bin auch immer fasziniert von den Riesen, wie die Mamutbäume beim Funkturm Waldenbuch.
Grüße Ramgad
Sylvia Knittel meint
Da habe ich es witzigerweise noch nie hingeschafft. Irgendwie geht man doch immer dieselben Wege… Aber das motiviert mich doch zu einem kleinen Ausflug 😉